Patentanmeldestrategien

Patentschutz | 06.06.2017

Sehr oft wird eine Erfindung, nämlich eine neue technische Idee, als Ausgangspunkt für den Patentschutz genommen. Welche Schutzstrategie Sinn macht, hängt aber nur zu einem kleinen Teil von der Erfindung selbst ab.

Für die Anmeldestrategie spielt es eine Rolle, welches unternehmerische Ziel man verfolgt und wie man mit dem Patent Wert schaffen will. Dabei geht es nicht nur um die Frage, in welchen Ländern man letztendlich ein Patent haben will. Vielmehr geht es darum, Chancen und Risiken des Einzelfalls zu balancieren, indem man durch geschicktes Nutzen der rechtlichen Instrumente in Zukunft die benötigten Optionen und Absicherungen schafft.

Es stellen sich Fragen wie: Ist die Erfindung Teil eines komplexen Systems, das ich gar nicht selbst baue? Kann ich den Nutzen, den der Kunde meines Kunden hat, schützen? Oder kann ich mit dem Schutz meinen Lieferanten stärker an mich binden?

Habe ich direkten Zugang zu den interessanten Märkten oder ist dafür eine Kooperation nötig? Soll die Erfindung daher über meine eigenen Märkte hinaus geschützt werden?

Wichtig sind auch zeitliche Aspekte: Muss das Patent einen ganzen Bereich von neuen technischen Lösungen ab-decken, weil noch nicht klar ist, in welcher Ausführung das Produkt auf den Markt gebracht wird? Handelt es sich um eine Pioniererfindung, für die der Markt evtl. erst noch über Jahre hinweg aufgebaut werden muss?

Oder ist ein langjähriger Schutz wirtschaftlich gar nicht nötig? Geht es primär darum, den Neuheitscharakter im Marketing durch «pat. pending» hervorzuheben?

Wann wird das Produkt öffentlich präsentiert? Wie lange dauert es, bis man absehen kann, in welchen Ländern der Schutz wirklich nötig ist? Wie schnell können die Mitbewerber vergleichbare Features anbieten?

Gibt es eine fortdauernde Weiterentwicklung der Technologie nach der Markteinführung?

Lesen Sie dazu unseren Grips® 2017/2

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